FAQs – Häufig gestellte Fragen

Im nachfolgenden FAQ beantwortet die Peter Leuenberger AG die häufigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Kaminfeger, Heizungen, Rauchgasmessungen etc. zudem freuen wir uns Ihre individuellen Fragen telefonisch, per Mail oder via Formular zu beantworten.

FAQ: Werden Öl- und Gasheizungen verboten?

Derzeit gibt es in der Schweiz kein generelles Verbot für Öl- oder Gasheizungen. Dennoch wurden strengere Vorschriften eingeführt, die darauf abzielen, den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern und die CO2-Emissionen zu reduzieren.

Neue Regelungen:

Seit 2023 ist der Einbau neuer Ölheizungen in Neubauten verboten. Ausserdem müssen bestehende Ölheizungen bis spätestens 2035 ersetzt werden​ (Schweizer Radio und Fernsehen (SRF))​​ (SENEC)​.

Hybridheizungen:

Heizungen (Öl- und Gasheizungen), die nach 2024 installiert werden, müssen als Hybridheizsysteme konzipiert sein. Dies bedeutet, dass sie einen bestimmten Anteil an erneuerbaren Energien wie Biomasse oder Wasserstoff nutzen müssen. Dieser Anteil wird bis 2045 schrittweise auf 100 % erhöht​ (SENEC)​​ (SWR3)​.

Bestehende Heizungen:

Öl- und Gasheizungen, die jünger als 30 Jahre sind, dürfen weiter betrieben werden. Für ältere Heizungen besteht bereits seit 2020 eine Austauschpflicht, sofern sie ineffizient sind​ (SWR3)​​ (BAWOS)​.

Klarstellungen:

Viele Medienberichte haben zu Verunsicherung geführt. Wichtig ist jedoch, dass Besitzer bestehender Heizsysteme zunächst keine unmittelbaren Massnahmen ergreifen müssen, solange ihre Heizung effizient arbeitet und nicht reparaturbedürftig ist​ (Schweizer Radio und Fernsehen (SRF))​​ (Schweizer Radio und Fernsehen (SRF))​.

Empfehlung:

Es ist ratsam, sich frühzeitig über alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Fernwärme zu informieren. Diese Systeme sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern profitieren auch von staatlichen Förderprogrammen, die die Umstellung finanziell unterstützen​ (BAWOS)​.

Durch vereinzelte missverständliche Medienberichte sind die Besitzer von Ölheizungen heute teilweise verunsichert folglich wissen sie nicht, was die Zukunft für sie bringen wird. Der «MuKEn-Leitfaden für Ölheizungen» der Informationsstelle Heizöl schafft Klarheit, indem er übersichtlich die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigt, welche sich für die Gebäude mit Ölheizungen auch nach der Einführung der MuKEn anbieten. Wer beispielsweise einen Anteil erneuerbare Energie für die Wärmeerzeugung installieren möchte oder muss, ist gut beraten, wenn er bei der Ölheizung bleibt und diese zum Beispiel mit einer Solarthermieanlage kombiniert.

MuKEn-Flyer

Flyer Heizungsverbot MuKEn

FAQ: Was ist bei einem Kaminbrand zu tun?

Checkliste:

  1. Ruhe bewahren
  2. Feuerwehr benachrichtigen (Telefonnummer 118 oder 112)
  3. Verständigen Sie wenn möglich Ihren zuständigen Kaminfeger
  4. Personen und Tiere in Sicherheit bringen
  5. Schieber und Klappen zu 2/3 schliessen (nie ganz schliessen!)
  6. Luftzufuhr bei der Feuerungsanlage schliessen
  7. Kontrolle der Feuerung, resp. Kaminanlage auf der ganzen Länge auf Rauch oder Feueraustritt
  8. Schliessen Sie jegliche Fenster/Dachluken (besonders wichtig auf dem Estrich)
  9. Schütten Sie niemals Wasser in den brennenden Kamin!

Merkblatt der GVB für die Feuerwehren

FAQ: Kann ich mein Kaminfeger selber wählen / aussuchen?

Im Kanton Bern besteht zurzeit ein Kaminfegermonopol das heisst, dass die Kaminfeger fix zugeteilt sind. Im Streitfall, resp. im Fall von Unzufriedenheit kann ein Kaminfegerwechsel beim zuständigen Regierungsstatthalter beantragt werden.

FAQ: Was bedeuten die verschiedenen Heizölsorten «Extraleicht» (EL) und «Ökoöl»?

Die Anforderungen an das Heizöl, das in der Schweiz verbrannt werden darf, sind in der LRV (Anhang 5, Ziffer 1) geregelt.

Öl-Qualität Euro (EL) Öko-schwefelarm
Schwefelgehalt max. mg/kg 1‘000 50
Stickstoffgehalt max. mg/kg Nicht limitiert 100
Oberer Heizwert (Ho) min. kWh/l 10.6 10.6

Zusatzfragen: Definition der Begriffe:

Was ist der Schwefelgehalt (S) in Brennstoffen?

Der Schwefelgehalt (S) in Brennstoffen bezieht sich auf den natürlichen Anteil an Schwefel, der in Rohöl und anderen fossilen Brennstoffen enthalten ist. Dieser Anteil variiert je nach Qualität des Rohöls. In der Raffinerie muss je nach Rohölsorte ein zusätzlicher Aufwand für die Entschwefelung betrieben werden.

Details zum Schwefelgehalt:

  • Schwefeloxidation: Bei der Verbrennung oxidiert der Schwefel zu Schwefeldioxid (SO₂).
  • Korrosion: Saure Abgase und Kondensate, die Schwefelverbindungen enthalten, greifen Metalle an und fördern die Korrosion.
  • Kesselreinigung: Durch die alkalische Kesselreinigung wird die Oberfläche wieder neutralisiert, um Korrosionsschäden zu minimieren.

Was ist der Stickstoffgehalt (N) in Brennstoffen?

Der Stickstoffgehalt (N) in Brennstoffen bezieht sich auf den organisch gebundenen Stickstoff, der in den Brennstoffen vorhanden ist. Bei modernen Brennersystemen wird dieser Stickstoff nahezu vollständig im Verbrennungsprozess zu Stickoxiden (NOx) umgewandelt.

Details zum Stickstoffgehalt:

  • Organisch gebundener Stickstoff: Der Stickstoff im Brennstoff ist organisch gebunden und wird bei der Verbrennung freigesetzt.
  • Umwandlung zu NOx: Bei der Verbrennung in heutigen Brennersystemen wird der Stickstoff fast vollständig in Stickoxide (NOx) umgewandelt.
  • Emissionen: NOx-Emissionen tragen zur Luftverschmutzung bei und können gesundheitsschädlich sein.

Was ist der obere Heizwert (Ho) von Brennstoffen?

Der obere Heizwert (Ho), umgangssprachlich auch als «Energiegehalt» oder «Energiewert» bezeichnet, gibt an, wie viel Energie pro Mengeneinheit im Brennstoff enthalten ist. Er umfasst die gesamte Energie, die bei der vollständigen Verbrennung des Brennstoffs freigesetzt wird, inklusive der Kondensationswärme des im Abgas enthaltenen Wasserdampfs.

Details zum oberen Heizwert (Ho):

  • Definition: Der obere Heizwert (Ho) misst die Energie, die bei der vollständigen Verbrennung eines Brennstoffs freigesetzt wird, einschliesslich der Kondensationswärme des Wasserdampfs im Abgas.
  • Unterschied zum unteren Heizwert: Der untere Heizwert (Hu) berücksichtigt nicht die Kondensationswärme des Wasserdampfs. Daher ist der obere Heizwert immer höher als der untere Heizwert.
  • Relevanz: Der obere Heizwert ist wichtig für die Bewertung der Effizienz von Brennstoffen, insbesondere in Systemen, die die Kondensationswärme nutzen können, wie z.B. Brennwertkessel.

FAQ: Wie häufig sind Heizungen, Öfen oder andere Feuerungseinrichtungen zu reinigen und zu kontrollieren?

Heizungen, Öfen und andere Feuerungseinrichtungen sollten mindestens einmal jährlich gereinigt und kontrolliert werden. Die genaue Häufigkeit der Kontrollen und Reinigungen ist im Brandschutzmerkblatt der Gebäudeversicherung Bern (GVB) festgelegt. Diese regelmässige Wartung ist entscheidend für die Betriebssicherheit und Effizienz der Anlagen.

Wichtige Punkte:

  • Jährliche Kontrollen: Mindestens eine Kontrolle und Reinigung pro Jahr.
  • Brandschutzvorgaben: Festgelegt in den Brandschutzmerkblättern der GVB.
  • Effizienz und Sicherheit: Regelmässige Wartung optimiert die Heizleistung und minimiert Risiken.

FAQ: Ich habe ein Service-Abo, brauche ich den Kaminfeger trotzdem?

Ja, ungeachtet Ihres Service-Abos gelten weiterhin die gesetzlichen Bestimmungen der Berner Gebäudeversicherung (GVB). Ein Service-Abo entbindet Sie nicht von der Pflicht, regelmässige Kontrollen und Reinigungen durch einen Kaminfeger durchführen zu lassen.

Details zur Notwendigkeit eines Kaminfegers trotz Service-Abo:

  • Gesetzliche Bestimmungen: Die GVB schreibt vor, dass alle Feuerungseinrichtungen regelmässig von einem zertifizierten Kaminfeger kontrolliert und gereinigt werden müssen.
  • Sicherheitsgründe: Der Kaminfeger stellt sicher, dass Ihre Heizungsanlage sicher und effizient arbeitet. Durch regelmässige Wartung werden Risiken wie Kaminbrände und CO-Vergiftungen minimiert.
  • Ergänzung zum Service-Abo: Ein Service-Abo deckt die Wartung ab, ersetzt aber nicht die spezialisierte Reinigung und Kontrolle durch einen Kaminfeger.

FAQ: Warum gilt der Kaminfeger als Glücksbringer?

Der Kaminfeger galt als Glücksbringer, weil er eine entscheidende Rolle in der Prävention von verheerenden Bränden spielte. Früher konnten Hausbrände schnell ganze Viertel oder Dörfer zerstören. Durch die regelmässige Reinigung und Wartung von Kaminen und Feuerstätten sorgte der Kaminfeger dafür, dass weniger Brände entstanden. Dieser präventive Effekt führte dazu, dass der Kaminfeger als Symbol für Glück und Sicherheit betrachtet wurde. Es gibt den Aberglauben, dass es Glück bringt, einen Kaminfeger zu berühren oder ihm zu begegnen.

Wichtige Punkte:

  • Historische Bedeutung: Verhindern von Grossbränden durch regelmässige Reinigung der Feuerungsanlagen.
  • Präventionsmassnahme: Reduzierung von Brandrisiken durch die Arbeit des Kaminfegers.
  • Aberglaube: Berührung eines Kaminfegers gilt als glücksbringend.

FAQ: Wie viel Luft braucht eine Verbrennung?

Bei der Verbrennung wird gebundene chemische Energie in thermische Energie umgewandelt. Dieser Prozess, auch Pyrolyse genannt, erfordert Sauerstoff, um reaktionsfreudige Stoffe wie Kohlenstoff, Wasserstoff und Schwefel zu oxidieren. Für eine saubere und effiziente Verbrennung ist eine ausreichende Menge an Sauerstoff notwendig, die durch die Verbrennungsluft zugeführt wird. Die Verbrennungsluft besteht zu 21 Prozent aus Sauerstoff und zu 78 Prozent aus Stickstoff.

Verbrennung und benötigten Luftmenge:

  • Chemische Reaktionen: Bei der Verbrennung oxidieren reaktionsfreudige Stoffe wie Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Schwefel (S) in Anwesenheit von Sauerstoff (O₂).
  • Sauerstoffanteil in der Luft: Verbrennungsluft enthält zu etwa 21 Prozent Sauerstoff, der für die Oxidationsprozesse erforderlich ist. Der Rest besteht hauptsächlich aus Stickstoff (78 Prozent).
  • Effiziente Verbrennung: Eine ausreichende Zufuhr von Verbrennungsluft sorgt dafür, dass die Verbrennung vollständig und sauber abläuft, wodurch weniger Schadstoffe entstehen.

Als Richtwerte werden folgende Angaben genutzt:

Für die vollständige Verbrennung von beispielsweise 1 Kubikmeter Gas oder 1 Liter Heizöl benötigt man unter dem Strich 10 Kubikmeter Verbrennungsluft.

  • Ölofen 6 kW 20 m3/h
  • Gasofen 6 kW 10 m3/h
  • Holzofen / Holzkochherd 12 kW 85 m3/h
  • Offenes Cheminée 6 kW 300 m3/h (Entspricht einer Feuerraumöffnung von 0.5 m2)

Damit diese Mengen Verbrennungsluft auch zum Feuer gelangen, sind entsprechende Öffnungen ins Freie zu gewährleisten obgleich dies über ein LAS (Luft Abgas System), über ein schräggestelltes Fenster, einer separaten Zuluft-Leitung oder ganz einfach mit einer Öffnung in der Wand ermöglicht wird.

Faustformel für die überschlägige Berechnung des Zu- oder Abluftquerschnittes.

A = K x P (> 150 cm2)

A = Lichter Zu- oder Abluftquerschnitt in cm2

P = Nennwärmeleistung des Feuerungsaggregates in kW

K = Beiwert (abhängig von der Art des Brennstoffes und von der Konstruktion des Feuerungsaggregates)

Für feste Brennstoffe (Holz): K = 10.3

Für flüssige Brennstoffe:

  •  Naturzugfeuerung K = 8.6 (Ölofen)
  •  Überdruckfeuerung K = 6.0 (Heizung mit Gebläsebrenner)

Für eine optimale Lösung fragen Sie uns, Ihren Kaminfeger.